14. März 2024
Am heutigen Donnerstag wurde in der Landwirtschaftskommission der Chamber über die Resultate des Landwirtschaftstisches diskutiert.
Joëlle Welfring, agrar- und umweltpolitische Sprecherin von déi gréng kommentiert in diesem Zusammenhang:
„déi gréng begrüßen ausdrücklich, dass der Umweltminister Praktiken wie das Erstellen von Leitfäden zum Bauen in der Grünzone und die freiwilligen Maßnahmenprogramme im Wasserschutz weiterführen will. Hier sei bemerkt, dass viele der auf dem Landwirtschaftstisch als „neu“ dargestellten umweltpolitischen Ansätze eine Fortsetzung von bewährten grünen Umweltschutzpolitiken sind, deren Ziel es ist die Entwicklung der ressourcenschonenden Landwirtschaft zu unterstützen und Hürden für landwirtschaftliche Betriebe abzubauen (siehe z.B. die Anpassungen des Naturschutzgesetzes der letzten zwei Jahre).
Der Schutz der natürlichen Ressourcen und Lebensräume darf jedoch nicht für einseitige Vereinfachung geopfert werden. Nur wenn Vereinfachungen sowohl im Sinne der landwirtschaftlichen Betriebe, wie auch dem Erhalt der natürlichen Ressourcen sind, können sie auch den wahren gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden.
Es ist daher besorgniserregend, dass die Regierung Umweltauflagen im Wesentlichen als lästige Hürde für Landwirt:innen darstellt und dabei riskiert Landwirtschaft und Naturschutz gegeneinander auszuspielen. Unser Trinkwasser, Biodiversität und Klima können maßgeblich von landwirtschaftlichen Praktiken beeinflusst werden, sowohl im positiven wie im negativen Sinn. Eine zukunftssichere Landwirtschaft braucht sauberes Grundwasser und fruchtbare Böden. Erfolgreiche Umweltschutz- und Landwirtschaftspolitiken gehen deshalb Hand in Hand und bieten viele Chancen. Hier sollte die Regierung auf bestehende und bisher durch das Umweltministerium unterstützte Diversifizierungsprojekte aufbauen (z.B. Anbau von wasserschonenden Kulturen wie Miscanthus, Hanf oder Käre vum Séi), und Innovationen (z.B. mit Wasserschutzzonenanimateuren oder der Landwirtschaflech Kooperatioun Uewersauer), sowie die Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten vorantreiben (z.B. durch Projekte wie Wëllplanzesom, Natur genéissen, usw.).
Laut Berichten der EU-Kommission ist Luxemburg eines der Länder Europas, in denen die Verschmutzung des Grundwassers durch Nitratbelastung aus der Landwirtschaft eine große Herausforderung darstellt. Auch der Verlust der Artenvielfalt und der Lebensräume, vor allem im Offenland, ist in den letzten Jahren weiter vorangeschritten. Es ist die Verantwortung der Regierung die nötigen Maßnahmen zu ergreifen um diesen Trends entgegenzusteuern und gemeinsam mit allen Interessenvertreter:innen ganzheitliche Lösungen weiterzuentwickeln und umzusetzen.“