Kéng Klappjuegd am Bambësch!!!

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20. Mai 2011

Der DP-CSV Schöffenrat hat beschlossen, am 22. Januar 2002 im Bambësch eine großangelegte Treibjagd zu organisieren. Offizielles Argument: Die Wildschweinbestände müssen drastisch reduziert werden.

DÉI GRÉNG
Stad – Lëtzebuerg


17. 01.02



Der DP-CSV Schöffenrat hat beschlossen, am 22. Januar 2002 im Bambësch eine großangelegte Treibjagd zu organisieren. Offizielles Argument: Die Wildschweinbestände müssen drastisch reduziert werden.


Da drängen sich doch so manche Frage auf:



  • Es gibt keine verlässlichen Daten über den Wildschweinbestand im Bambësch! Mehr noch, die von den zuständigen Stellen gelieferten Zahlen sind äußerst widersprüchlich. Mal geht die Rede von einem Bestand von 60, dann wird plötzlich von 150 Wildschschweinen gesprochen. Tatsache ist, dass die zuständigen Stellen keinerei konkrete Unterlagen liefern können, die eine derartige großangelegte Hatz auf das Wild rechtfertigen würden.

  • Experten sind sich einig, dass eine Treibjagd ein wenig geeignetes Mittel ist, um Wildschweinbestände unter Kontrolle zu halten. Dessen sind sich die Initiatoren selbst bewusst, da sie von einer einmaligen Aktion sprechen, und gleichzeitig erklären, dass nur durch eine Reorganisation der zuständigen Dienststelle der Wildbestand im Bambësch besser unter Kontrolle gebracht werden kann. Weshalb also diese Treibjagd?

  • Es gibt keine Wildschweinpest im Bambësch. Außerdem ist eine Treibjagd ein kaum geeignetes Mittel diese in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil: Durch die große Hatz auf Wildtiere riskiert die Seuche in andere Jagdreviere exportiert zu werden.

  • Im Bambësch wird seit rund 30 Jahren eine natur- und tierschutzgerechte Jagd (ohne Treibjagd!) betrieben. Äußerst aufschlussreich dürfte in diesem Kontext die Tatsache sein, dass die Initiative nicht vom zuständigen Förster, sondern von ferventen Freizeitjägern aus der Staatsverwaltung initiiert wurde und selbst der Innenminister sich aktiv an dieser äußerst fragwürdigen Aktion beteiligt.

  • Der betriebene Aufwand (teilweise Sperrung der Strassen, Mobilisierung von Gemeindediensten) steht in keinem Verhältnis zum angepeilten, zweifelhaften Resultat.

  • Die von der Veterinärinspektion in diesem Kontext geforderte Erschießung der Füchse (Bandwurmrisiko) wirft auch eine Reihe von Fragen auf:

  • Der Fuchsbandwurm existiert seit vielen Jahren. Wieso besteht nun plötzlich akutes Risiko für die Bevölkerung?

  • Gibt es zuverlässiges statistisches Material über die Verbreitung des Bandwurmes beim Fuchs?
    Hat es in Luxemburg einen Fall gegeben, wo der Fuchsbandwurm auf Menschen übertragen wurde, respektiv Menschen daran gestorben sind?

  • Ist die systematische Erschießung des Fuchses die Lösung, müsste in dieser Logik nicht der gesamte Wildbestand dezimiert werden, um jegliches Ansteckungsrisiko zu vermeiden?

  • Da besteht der berechtigte Verdacht, dass einmal mehr dem Fuchs – als Greifebeuter und damit Konkurrent des Freizeitjägers -, definitiv den Garaus gemacht werden soll.


Mit dieser Treibjagd wird eine fragwürdige Freizeitaktivität einer Minorität dem Recht der erholungsuchenden Bürger übergeordnet. Der Bambësch ist Gemeindebesitz und damit Allgemeingut und hat sich zu einem äusserst beliebten Erholungsgebiet entwickelt, das viele Bürger und Bürgerinnen täglich für ihre Freizeit- und Sportaktivitäten benutzen. Erfolgreich wurden in den vergangenen Jahren eine natur- und tierschutzgerechte Jagdbewirtschaftung betrieben. Nach Auffassung von DÉI GRÉNG muss das auch weiterhin der Fall sein.


Wir rufen deshalb den CSV-DP Schöffenrat auf, die für den 22. Januar 2002 geplante sinnloseTreibjagd sofort abzublasen.


Viviane Loschetter
Gemeinderätin


François Bausch
Gemeinderat


contact: Abbes Jacoby 46 37 40 24   
 

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