21. April 2011
Teile der Beschlüsse des Gipfels der Grossregion im Bereich der Sicherheit des Atomkraftwerks Cattenom werden von offizieller französischer Seite in Frage gestellt.
Unseren Informationen zufolge hat der Vertreter der Zentralstaats, der zuständige Präfekt, aufgrund einer Nachfrage deutlich erklärt, die geplanten Stresstests würden im Atomkraftwerk Cattenom auf keinen Fall die Konsequenzen von terroristischen Attacken und Flugzeugabstürzen prüfen. Mit dieser Stellungnahme stellt Präfekt Christian Galliard de Lavernée die auf dem Gipfel mündlich vom Präsidenten des Regionalrats Lothringens Jean-Pierre Masseret gemachten Aussagen in Frage.
„Die französische Regierung versucht durch den Präfekten die Gipfelbeschlüsse wieder rückgängig zu machen. Paris möchte verhindern, dass Frankreich unter Druck gerät, alle seine Atomkraftwerke ernsthaften Sicherheitsstests zu unterziehen, die auch Risiken wie Flugzeugabstürze und Terrorattacken untersuchen.“ sagt Henri Kox.
Dieses Manöver offenbart ein weiteres Mal die große Macht der französischen Atomlobby. Es ist ein klarer Affront gegen die Beschlussfassung von Staatsvertretern aus vier europäischen Ländern, darunter den Luxemburger Staatsminister.
„Wir fordern Premier Jean-Claude Juncker auf, in einem Brief an den Präsidenten des Regionalrats deutlich zu machen, dass die auf dem Gipfel gemachte Zusage zur Ausrichtung der Stresstests unbedingt eingehalten werden muss und sich auch klar und deutlich in der Endresolution des Gipfels wiederfinden muss“, erklärt Claude Turmes, Europaabgeordneter.
Claude Turmes
Henri Kox