Für ein europaweites Verbot der Pelzzucht

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11. Dezember 2020

Nerze, Kaninchen, Waschbären, Füchse… Wilde Tiere, die auf engstem Raum, ohne Sonnenlicht und ohne adäquate medizinische Versorgung gezüchtet werden. Dann werden sie vergast, um das Fell über die Ohren gezogen zu bekommen.

Die Pelztiere werden gezüchtet und getötet, um zu Jacken oder Mäntel, vor allem aber zu Kragen, Kapuzen oder Bommel an Mützen, verarbeitet zu werden. Hier handelt es sich nicht um Status oder Luxus, sondern um pure Ignoranz und Egoismus des Konsumenten!

Die grausamen Lebensbedingungen führen bei den Tieren in Pelzfarmen zu starkem Stress und Verhaltensstörungen, wie zum Beispiel Kannibalismus.

Mit welcher Argumentation kann man solch eine Dekadenz, Perversität und Tierquälerei rechtfertigen oder unterstützen? Europa als Industriestandort müsste doch wohl so fortgeschritten sein, dass wir nicht an solch unwürdigen und makabren Industriezweigen festhalten müssten!? Europa sollte den Anspruch einer Vorbildfunktion erfüllen, indem wir in moderne, nachhaltige, innovative und zukunftsorientierte Industrien investieren und diese fördern.

Aus diesem Grund hat das luxemburgische Parlament im November 2019 eine Motion gestimmt, die die luxemburgische Regierung auffordert, Allianzen mit Partnerländern einzugehen und sich zusammen europaweit für den Verbot von Pelzfarmen sowie den Verkauf von Pelz, einzusetzen und stark zu machen.

In Spanien, den Niederlanden, Italien und in Dänemark wurde kürzlich eine mutierte Form des Virus SARS-CoV-2 in Nerzfarmen nachgewiesen. Dieser hat auch Menschen infiziert. Als Folge wurden über 15 Millionen Nerze vergast – ohne deren Pelz zu verwerten. Die Niederlande, wo ein Ende der Pelzindustrie bis 2024 beschlossen war, hat sich nach diesem Vorfall dazu entschieden, dass schon ab Ende dieses Jahres alle Pelzfarmen schließen müssen.

In Ländern wie Luxemburg, Österreich, Kroatien, Slowenien, Serbien, Tschechien oder Mazedonien sind Pelzfarmen längst verboten. Belgien, die Slowakei, die Niederlande und ganz rezent sogar Polen (bis jetzt viertgrößter Pelzexporteur weltweit) haben sich für den kompletten, beziehungsweise partiellen Ausstieg aus der Pelzindustrie entschieden. Jetzt gilt es, auch die anderen Länder mit ins Boot zu nehmen und sich zusammen gegen solch unwürdigen Industrien einzusetzen.

Aber neben der Politik ist natürlich auch der Konsument gefragt. Man sollte sich immer folgende Fragen stellen: Wo, von wem, unter welchen Umständen und aus welchem Material sind unsere Textilien produziert worden? Der Leitfaden sollte immer sein:

Qualität, Nachhaltigkeit, menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen, sowie keine Tierquälerei!

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