Europa denkt endlich jünger

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20. Mai 2011

In dieser Woche beschäftigt sich das Europaparlament mit dem Weißbuch zur europäischen Jugendpolitik.


Strassburg, den 13. Mai 2002


Pressekommuniqué von Claude Turmes zur europäischen Jugendpolitik


In dieser Woche beschäftigt sich das Europaparlament mit dem Weißbuch zur europäischen Jugendpolitik. Dieses soll die Situation der Jugendlichen in Europa verdeutlichen und ihre Mitbestimmungsrechte erhöhen.
„Bunte Hochglanzbroschüren und feierliche Mitbestimmungszeremonien, wie das europäische Jugendkonvent, erreichen nur wenige Jugendliche. Sie verstärken eher das Bild, die europäischen Institutionen seinen ein Eliteclub, der die Alltagsprobleme und die Zukunftssorgen der Jugendlichen nicht ernst nimmt. Das europäische Weißbuch ist durch breite Konsultation und kritische Diskussion zustande gekommen. Es baut damit die wachsende Kluft zwischen Alt und Jung ab. Damit beginnt die EU, die nach der Erweiterung 75 Millionen Jugendliche zählen wird, endlich, ein wenig jünger zu denken“, erklärt Claude Turmes, Europaabgeordneter von DÉI GRÉNG.


Das Weißbuch deckt folgende Schwächen der Jugendpolitik auf, die auch aus Luxemburger Sicht, Herausforderungen darstellen:



  • Mehr politische Bildung an den Schulen ist auch eine Antwort auf die Pisa-Studie.


„Nur die Schule erreicht auch die vielen Jugendlichen, die nicht in Vereinen engagiert sind. Europapolitik muss in alle Fächer einfließen und durch ausgereifte pädagogische Konzepte vermittelt werden. Das Saarland hat durch die Veranstaltung von Europa-Projektwochen und der Organisation eines Jugendkonvents an den saarländischen Schulen in diesem Sinne eine Vorreiterrolle übernommen. In Gesprächen zeigt sich oft, dass die Luxemburger Jugendlichen noch eine zu hohe Unkenntnis über die EU-Institutionen haben. Im Rahmen der Jugendforen im Jahre 2000 haben sie zu Recht ein stärkeres Engagement der Schule gefordert. Mehr Vermittlung von politischen, sozialen und kulturellen Unterschieden ist dabei auch eine Antwort auf die schlechten Ergebnisse der PISA-Studie“, erklärt Claude Turmes.



  • Die Jugendaustauschprogramme müssen aus ihrem politischen Nischendasein herausfinden und einen neuen Elan nehmen.


Das Aktionsprogramm Jugend ist mit einem Budget von 500 Millionen Euro (2000-2006) das Herzstück der europäischen Jugendpolitik. Es baut mit Jugendaustauschprogrammen und dem europäischen Freiwilligendienst auf dem aus Jugendsicht wichtigsten Vorzug der EU – der Reise- und Niederlassungsfreiheit – auf.


„Luxemburg beteiligt sich im EU-Schnitt überdurchschnittlich an diesen Programmen. Doch die hohe Skepsis der Luxemburger Jugendlichen gegenüber der EU-Erweiterung und die weitgehende Unkenntnis gegenüber der Kultur der Beitrittskandidaten erfordern ein stärkeres Engagement der Politik: Schüleraustauschprogramme zwischen West- und Osteuropa müssen stärker in den normalen Schulunterricht integriert werden; zusätzlich müssen kleinere Jugendvereine mehr Hilfestellung vom Luxemburger Staat bekommen, um Austauschprogramme pädagogisch und organisatorisch vorzubereiten. Politische Sprüche allein können nicht die Antwort Luxemburgs auf die Erweiterungsangst sein: Die Förderung der Jugend-Austauschprogramme muss aus ihrem Nischendasein herausfinden und in den kommenden Monaten durch gezielte nationale Kampagnen in Medien und Schulen zu einer sichtbaren Priorität der Luxemburger Europapolitik werden“, betont Claude Turmes.

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