10. Oktober 2025
Die Demontage des Naturschutzgesetzes ist ein Angriff auf Biodiversität und Lebensqualität, ohne dass dadurch eine einzige bezahlbare Wohnung schneller gebaut wird
Der Wohnungsbau stellt in Luxemburg seit Jahrzehnten eine der dringendsten Herausforderungen dar und muss auch künftig zu den politischen Top-Prioritäten zählen. Unter dem Deckmantel der „Vereinfachung“ soll die vom Umweltminister geplante Reform des Naturschutzgesetzes Abhilfe schaffen. Gerecht wird sie diesem Anspruch jedoch keineswegs! Denn, der vorgeschlagene Text wird nicht dazu führen, dass bezahlbarer Wohnraum schneller geschaffen wird. Im Gegenteil wird er neue rechtliche Unsicherheiten herbeiführen, ohne zu schnelleren Verfahren zu führen. Dabei öffnet der Vorschlag gleichzeitig Tür und Tor für die ersatzlose Zerstörung wertvoller Lebensräume, ganz nach dem Motto „Méi a méi séier zerstéieren“. Dies, trotz Klima- und Biodiversitätskrise und ohne wissenschaftliche Grundlage.
Die geplante Reform ist symptomatisch dafür, wie die Regierung versucht Probleme gegeneinander auszuspielen, anstatt vernetzte Lösungsansätze vorzuschlagen. Dabei ist es nicht das Naturschutzgesetz, welches den Wohnungsbau blockiert, sondern eine verfehlte Politik, die Multibesitzer auf Kosten der Allgemeinheit entlastet und echte Reformen auf die lange Bank schiebt. Als déi gréng sehen wir den Naturschutz als Teil der Lösung und nicht als Hindernis. Denn, Natur ist kein Luxus, sondern der Schlüssel für Lebensqualität, Klimaschutz und Gesundheit in unseren Städten und Dörfern.
Nachdem wir schon einen konkreten Maßnahmenkatalog für eine ambitionierte Wohnungsbaupolitik vorgestellt haben, bringen wir uns deshalb jetzt mit konstruktiven Vorschlägen für eine vorausschauende Naturschutzpolitik für das 21. Jahrhundert ein. Dabei stützen wir uns auch auf die Kritik und Anregungen des Mouvement écologique, des Observatoire de l’environnement naturel, des Ordre des Architectes et des Ingénieurs-Conseils, natur&ëmwelt und der Chambre des Salariés. Unser Ziel: die Wirksamkeit des Naturschutzgesetzes zu erhöhen und zugleich die kommunale Planung zu stärken. Für ein besseres Wohnen in unseren Städten und Dörfern!
Unsere 8 Vorschläge auf einen Blick:
Reform ja, Rückschritt nein! – Die grünen Vorschläge im Detail im Pressedossier